Gesundheit für Mensch, Tier & Pflanze

Tierseuchenradar – Juli 2024

| Lesezeit 1 min
Tierseuchenradar



Im österreichischen Tierseuchenradar werden Informationen zur internationalen Lage und Ausbreitung der bedeutendsten Tierseuchen und Tierkrankheiten, die für Österreich relevant sind, bewertet und zusammengestellt. Dadurch können mögliche Risiken für Österreich früh erkannt und kommuniziert werden. Der Tierseuchenradar erscheint monatlich.

Bitte klicken Sie auf den jeweiligen Eintrag für mehr Informationen.

Afrikanische Schweinepest

Zahlreiche Ausbrüche bei Hausschweinen in Norditalien und Westdeutschland

Aviäre Influenza

Ein Ausbruch bei Geflügel in Deutschland. Keine Ausbrüche in Österreich.

Tollwut

Vereinzelte Ausbrüche in Osteuropa

West Nil Virus

Ausbrüche in Österreich bei Vögeln und bei Pferden

Epizootische Hämorrhagie

Anstieg der bestätigten Ausbrüche bei Rindern in Spanien und Portugal

Blauzungenkrankheit

Ein gemeldeter Ausbruch von BT Serotyp 3 in Deutschland.

Legende:

Für Deutschland und die Schweiz stehen mit dem Radar Bulletin entsprechend länderspezifische Beurteilungen der Tierseuchen-Risiken monatlich zur Verfügung. Im AGES Radar Infektionskrankheiten finden Sie aktuelle Informationen und Situationsbewertungen zu Infektionskrankheiten beim Menschen in Österreich und international.

Im folgenden Tierseuchenradar stellt ein "Ausbruch" einen im Animal Disease Information System (ADIS) gemeldeten Nachweis einer Tierseuche dar (Betriebe bei gehaltenen Tieren; Fundorte bei Wildtieren). Von einem Ausbruch betroffene Einzeltiere werden als "Fall" bezeichnet. Ein "Seuchengeschehen" stellt alle Ausbrüche dar, die in einem konkreten Zusammenhang stehen.

Die Datenabfrage erfolgt im ADIS zum angegebenen Stichtag. Nachmeldungen von Ausbrüchen nach dem Stichtag der Abfrage werden nicht dargestellt. Daraus können sich Unterschiede in den Ausbruchszahlen zu früheren Ausgaben des Tierseuchenradars ergeben.

Gesichtete Quellen: ADIS

Definition der Ampelfarben:

rot-schwarzes Symbol Rot-Schwarz: Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen.
rotes Symbol Rot: Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen.
oranges Symbol Orange: Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist mittel. Erhöhte Aufmerksamkeit ist angezeigt.
grünes Symbol Grün: Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.

Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen.

Afrikanische Schweinepest

Situation

Situation in Österreich

Österreich ist bisher von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verschont geblieben, allerdings kommt sie in einigen Nachbarländern wie Ungarn, der Slowakei, Deutschland, Tschechien und Italien vor. Aufgrund der geringen Entfernung zur österreichischen Staatsgrenze wird das Risiko für Österreich als hoch eingestuft.

Situation in Europa

Im Juli 2024 wurden in Europa 126 Ausbrüche bei Hausschweinen und 546 Ausbrüche bei Wildschweinen in das ADIS gemeldet (Stichtag: 05.08.2024). Die Gesamtzahl von 672 bestätigten Ausbrüchen ist im Vergleich zum Juni (634) leicht gestiegen (siehe Abbildung ASP-Verlauf). Derzeit sind 16 Länder in Europa betroffen (siehe Tabelle ASP-Ausbrüche und Abbildung ASP-Karte). Im Berichtszeitraum haben Bulgarien und Schweden keine weiteren Ausbrüche berichtet.

Hausschweine

Im Juli 2024 (Stichtag: 05.08.2024) ist die Zahl der europaweit in das ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen weiter angestiegen (im Berichtszeitraum 126, im Vormonat 108). Es wurden Ausbrüche aus Rumänien (41), Serbien (21), Polen (19), der Ukraine (14), Deutschland (8), Bosnien und Herzegowina (7), Italien (6), Litauen (5), Kroatien (2), Moldawien (2) und Lettland (1) bestätigt (siehe Tabelle ASP-Ausbrüche). Bei der Mehrzahl der betroffenen Betriebe (97) handelt es sich um kleine Betriebe, vor allem in Serbien und Rumänien, mit weniger als 100 Tieren. Unter diesen sind 55 private Kleinsthaltungen mit weniger als 10 Schweinen. In zwölf Betrieben wurden mehr als 100 Tiere und in 13 Betrieben mehr als 500 Tiere gehalten.

Rumänien verzeichnete im Juli eine Verdopplung der ASP-Ausbrüche. Dabei handelt es sich überwiegend entweder um private Kleinsthaltungen (28) mit weniger als 10 Schweinen oder um kleine Betriebe (9) mit weniger als 100 Schweinen.

Im Berichtzeitraum bestätigte Polen 19 Ausbrüche in 5 Woiwodschaften (Lubeksie, Warmińsko-Mazurskie, Mazowieckie, Zachodniopomorskie und Wielkopolskie). Polen hat die Änderung mehrerer Sperrzonen in den betroffenen Regionen beantragt.

Am 19. Juli bestätigte Deutschland einen zweiten Ausbruch in Hessen, betroffen war ein Mastbetrieb mit 1.125 Tieren in Stockstadt am Rhein (Groß-Gerau), etwa sieben Kilometer vom ersten Ausbruch entfernt. Zwischen dem 24. und dem 29. Juli wurden weitere 7 Ausbrüche in derselben Region gemeldet.

Italien hat mehrere Ausbrüche in den nördlichen Regionen gemeldet. 4 Ausbrüche wurden in der Lombardei (Provinzen Pavia und Mailand), einer in der Emilia-Romagna (Provinz Piacenza) und einer im Piemont (Provinz Novara) festgestellt. Besonders hervorzuheben ist ein Ausbruch in der Provinz Pavia, in dem ein großer Betrieb mit 12.548 Schweinen betroffen war. Italien hat eine Ausweitung der Sperrzonen in Norditalien (Provinz Mailand) beantragt. Außerhalb des Berichtszeitraums wurden 2 weitere Ausbrüche in der Lombardei (Provinz Pavia, Gemeinden Marzano und Tromello) bestätigt. Betroffen waren 2 Mastbetriebe mit jeweils 1000 bzw. 19.000 Mastschweinen.

Derzeit beträgt die kürzeste Distanz eines bestätigten ASP-Ausbruchs bei Hausschweinen zur österreichischen Staatsgrenze 185 km (gemeldet aus Italien, siehe Abbildung ASP-Distanz).

Wildschweine

Im Juli 2024 (Stichtag: 05.08.2024) meldeten 12 Länder, von denen 5 an Österreich grenzen, Ausbrüche von ASP bei Wildschweinen. Lettland, Deutschland, Litauen, die Slowakei und Rumänien haben einen deutlichen Anstieg der bestätigten ASP-positiven Wildschweine verzeichnet. Die meisten Ausbrüche wurden in Lettland (144) bestätigt, gefolgt von Polen (128), Deutschland (100), Italien (83), Litauen (45), der Slowakei (14), Ungarn (12), Tschechien (1), Estland (5), Griechenland (2), Rumänien (10) und Bosnien und Herzegowina (1) (siehe Tabelle ASP-Ausbrüche).

Deutschland bestätigte 100 Ausbrüche, dreimal mehr als im Vormonat. Die Ausbrüche ereigneten sich in Hessen (Kreis Groß-Gerau und Darmstadt-Dieburg), in Sachsen (Kreis Bautzen und Görlitz), Brandenburg (Kreis Oberspreewald-Lausitz) und Rheinland-Pfalz (Mainz-Bingen und Alzey-Worms).

Die Anzahl der von Italien bestätigten Ausbrüche ist niedriger als im Vormonat (176), bleibt aber mit 83 Ausbrüchen auf hohem Niveau. Die Ausbrüche waren in Ligurien (Genua), in der Emilia-Romagna (Parma und Piacenza), in der Lombardei (Pavia und Milano), Kampanien (Salerno), Toskana (Massa Carrara) und im Piemont (Alessandria und Novara) zu verzeichnen. In Basilikata und Kalabrien wurden im Berichtszeitraum keine Ausbrüche festgestellt.

Derzeit beträgt die kürzeste Distanz eines bestätigten ASP-Ausbruchs bei Wildschweinen zur österreichischen Staatsgrenze 104 km (gemeldet aus der Slowakei, siehe Abbildung ASP-Distanz).

Tabelle ASP-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche für Hausschwein (HS), Wildschwein (WS) im Zeitraum von 01.05.2024 bis 31.07.2024 (Stichtag: 05.08.2024).
Mai
Juni
Juli
HS WS HS WS HS WS
Polen 0 134 12 155 19 128
Italien (ohne Sardinien) 0 176 0 176 6 83
Lettland 0 30 3 66 1 144
Deutschland 0 25 1 36 8 100
Litauen 0 44 1 37 5 45
Serbien 10 3 53 7 21 0
Rumänien 12 5 22 0 41 10
Ungarn 0 22 0 29 0 12
Slowakei 0 14 0 7 0 14
Ukraine 0 1 11 2 14 0
Tschechien 0 11 0 7 0 1
Bosnien und Herzegowina 1 0 1 0 7 2
Estland 0 0 0 2 0 5
Moldawien 1 0 3 0 2 0
Schweden 0 5 0 1 0 0
Griechenland 1 0 1 1 0 2
Bulgarien 0 4 0 0 0 0
Kroatien 0 0 0 0 2 0
GESAMT 25 474 108 526 126 546
Europakarte zu ASP-Ausbrüche wie in "Situation in Europa" beschrieben.
Abbildung ASP-Karte: Karte der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche für Hausschwein, Wildschwein im Zeitraum von 01.07.2024 bis 31.07.2024 (Stichtag: 05.08.2024).
Verlaufsgrafik zu ASP-Ausbrüche in Europa: Die Anzahl der gemeldeten ASP-Fälle beim Wildschwein stieg in den kälteren Wintermonaten und sinkt in den wärmeren Sommermonaten. Im September hat sich die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen verdreifacht. Eine Detailbeschreibung finden Sie im Kapitel "Situation in Europa" und im Kapitel "Kommentar".
Abbildung ASP-Verlauf: Zeitlicher Verlauf der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche für Hausschwein, Wildschwein im Zeitraum von 01.08.2023 bis 31.07.2024 (Stichtag: 05.08.2024).
Verlaufsgrafik zur Entfernung der ASP-Ausbrüche zur Staatsgrenze: Im Mai 2024 betrug die Distanz der ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen zur österreichischen Staatsgrenze ca. 111 km. Eine Detailbeschreibung finden Sie im Kapitel "Situation in Europa" und im Kapitel "Kommentar".
Abbildung ASP-Distanz: Distanz der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche zur österreichischen Staatsgrenze im Zeitraum von 01.08.2023 bis 31.07.2024 (Stichtag: 05.08.2024).

Folgen für Österreich

In Österreich müssen seit Ende 2019 zum Zweck der Früherkennung alle tot aufgefundenen Wildschweine gemeldet und von der AGES auf das ASP-Virus untersucht werden. Daneben erfolgt auch eine Untersuchung von Aborten sowie von klinisch oder pathologisch auffälligen Hauschweinen und von Organproben gemäß dem ASP- und KSP-Stichprobenplan.

Tierhalter können die “ASP-Risikoampel” oder den online Fragebogen “Biocheck” verwenden, um die Biosicherheit ihrer Betriebe kostenlos und anonym zu überprüfen. Weitere Empfehlungen und ein Handbuch zur Biosicherheit bei der Haltung von Schweinen in Österreich werden auf der Website des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) bzw. auf der Kommunikationsplattform Verbrauchergesundheit zur Verfügung gestellt.

Im europäischen Tiergesundheitsrecht (Verordnung (EU) 2016/429) mit den ergänzenden Rechtsakten und der österreichischen ASP-Verordnung 2005 sind Zuständigkeiten und Maßnahmen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest festgelegt. In der Durchführungsverordnung 2023/594/EU (zuletzt geändert mittels Durchführungsverordnung 2024/2139/EU) sind die geltenden Gebiete (Sperrzonen I, II und III) mit erhöhtem Risiko einer Ausbreitung der ASP (Teile I–III) aufgeführt.

Die AGES hat ein Video über Biosicherheit erstellt. Das Video zeigt die erforderlichen Biosicherheitsmaßnahmen beim Betreten und Verlassen eines Betriebes, in dem eine anzeigepflichtige Tierseuche vermutet wird oder nachgewiesen wurde.

Einen Überblick über die ASP-Zonierungsmaßnahmen in Europa erhalten Sie auf den interaktiven Karten der EU-Kommission.

Kommentar

Die Tierseuchenlage in Deutschland ist weiter beunruhigend. Der Einschleppungsweg nach Hessen und Rheinland-Pfalz ist noch unklar. Eine Genomanalyse des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) ergab, dass das Virus wahrscheinlich nicht aus Brandenburg oder Sachsen stammt. Das Fehlen der O174L-Mutation weist auf eine Einschleppung von außerhalb Deutschlands und Westpolens hin, da diese Mutation bisher in fast allen deutschen Fällen nachgewiesen wurde. Der Vergleich des Genoms mit veröffentlichten ASPV-Sequenzen zeigte die höchste Übereinstimmung mit Stämmen aus Tschechien (2017), Belgien (2018) und Moldawien (2017), was auf einen Eintrag des Virus aus osteuropäischen Ländern hinweisen könnte.

Die weitere Ausbreitung des Virus in Norditalien in der Region um Mailand ist besorgniserregend. Anfang Juli organisierten ASP-Experten einen EUVET-Besuch in den Regionen Lombardei und Emilia Romagna (Provinzen Pavia, Parma und Piacenza), um die epidemiologische Situation und das Risiko einer Ausbreitung der Seuche nach Osten und Süden zu bewerten. Die wichtigsten Schlussfolgerungen des EUVET-Besuchs können hier nachgelesen werden. Epidemiologische Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Virusverbreitung bei den beiden letzten Ausbrüchen in Marzano und Tromello (Provinz Pavia) wahrscheinlich durch menschliche Faktoren verursacht wurde, möglicherweise durch Betriebsangestellte oder Betriebstierärzte. Es ist erwähnenswert, dass vier der betroffenen Betriebe in Mortara, Santa Cristina e Bissone, Marzano und Tromello zur gleichen Produktionskette gehören.

Für Österreich bleibt der indirekte Eintrag der ASP durch den Menschen aus von ASP betroffenen Ländern das höchste Risiko. Daher ist die Sensibilisierung der verschiedenen Interessengruppen von größter Bedeutung. Ausführliche Informationen, Filme, Broschüren sowie Poster zur Ätiologie, Diagnose und epidemiologischen Ausbreitung der ASP finden Sie auf der Website der KVG.

Quellen

ADIS, BLV, FLI, PROMED


Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.

Aviäre Influenza

Situation

Situation in Österreich

Im Berichtszeitraum Juli (Stichtag 05. August) wurde aus Österreich kein Ausbruch gemeldet. Die letzten gemeldeten Ausbrüche in Österreich erfolgten bei Geflügel am 02. Februar 2023, in einer Haltung von Vögeln in Gefangenschaft am 05. Februar 2024 und bei Wildvögeln am 01. März 2024.

Am 04. Juni 2024 ist die 4. Novelle 2023 der Geflügelpest-Verordnung 2007 in Kraft getreten. Mit dieser Änderung wurden in Österreich alle Gebiete mit erhöhtem Geflügelpest-Risiko aufgehoben.

Das Risiko wird aktuell als gering bewertet.

Situation in Europa

Geflügel

Im Juli 2024 wurde in Europa 1 Ausbruch der hochpathogenen Aviären Influenza A(H5N*) bei Geflügel aus Deutschland in das ADIS gemeldet (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche). Im Vormonat Juni wurden keine Ausbrüche gemeldet.

Der Ausbruch der Aviären Influenza A(H7N5) in Deutschland betraf einen Legehennenbetrieb mit 90.879 Tieren in der Grafschaft Bentheim (Niedersachsen) und wurde am 03. Juli gemeldet.

Wildvögel

Im Juli 2024 blieb die Zahl der Ausbrüche in Europa weiterhin gering, stieg jedoch leicht von 12 Ausbrüchen im Juni auf 16 Ausbrüche im Juli an. Die HPAIV-Nachweise bei Wildvögeln erfolgten in fünf Ländern (Frankreich: 7 Ausbrüche, Niederlande: 5 Ausbrüche, Belgien: 2 Ausbrüche, Polen: 1 Ausbruch und Portugal: 1 Ausbruch) (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche). Betroffenen waren Möwenvögel und ein Schwan in Polen (siehe Abbildung HPAI-Karte).

Vögel in Gefangenschaft

Im Juli 2024 wurde in Europa bei Vögeln in Gefangenschaft kein Ausbruch der hochpathogenen Aviären Influenza in das ADIS gemeldet (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche).

Einen umfassenden Überblick der European Food Safety Authority (EFSA) über den aktuellen Seuchenzug und einen Vergleich mit den Vorjahren finden Sie hier. Das Europäische Referenzlabor für Aviäre Influenza und Newcastle Disease in Italien (EURL AI/ND) stellt in einem Datenportal detaillierte Informationen über HPAI-Ausbrüche in Europa zur Verfügung.

Tabelle HPAI-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten HPAI-Ausbrüche für Geflügel (GE), Wildvögel (WV), Vögel in Gefangenschaft (VG) im Zeitraum von 01.05.2024 bis 31.07.2024 (Stichtag: 05.08.2024).
Mai
Juni
Juli
GE WV VG GE WV VG GE WV VG
Frankreich 0 0 0 0 3 0 0 7 0
Niederlande 0 0 0 0 0 0 0 5 0
Polen 0 0 0 0 4 0 0 1 0
Deutschland 0 0 0 0 2 0 1 0 0
Spanien 0 1 0 0 2 0 0 0 0
Belgien 0 0 0 0 0 0 0 2 0
Bulgarien 2 0 0 0 0 0 0 0 0
Finnland 0 0 0 0 1 0 0 0 0
Portugal 0 0 0 0 0 0 0 1 0
GESAMT 2 1 0 0 12 0 1 16 0
Europakarte zu HPAI-Ausbrüchen wie in "Situation in Europa" beschrieben.
Abbildung HPAI-Karte: Karte der im ADIS gemeldeten HPAI-Ausbrüche für Geflügel, Wildvögel, Vögel in Gefangenschaft im Zeitraum von 01.07.2024 bis 31.07.2024 (Stichtag: 05.08.2024).
Verlaufsgrafik zu HPAI-Ausbrüchen in Europa: mit Beginn der HPAI-Saison 2023/2024 steigen im November 2024 die Ausbruchszahlen an. Vermehrt sind auch Geflügelbestände und Vögel in Gefangenschaft in Europa betroffen. Die Ausbruchszahlen bei Wildvögeln stiegen bis Februar 2024 weiter stark an. Bis zum Juni 2024 sinkt die Zahl der Ausbrüche auf wenige Meldungen, bei Geflügel, Wildvögel und bei Vögeln in Gefangenschaft.
Abbildung HPAI-Verlauf: Zeitlicher Verlauf der im ADIS gemeldeten HPAI-Ausbrüche für Geflügel, Wildvögel, Vögel in Gefangenschaft im Zeitraum von 01.08.2023 bis 31.07.2024 (Stichtag: 05.08.2024).
Verlaufsgrafik zur Entfernung der HPAI-Fälle zur Staatsgrenze: Bis März 2024 traten Ausbrüche der HPAI in unmittelbarer Nähe zur österreichischen Staatsgrenze und auch in Österreich auf. Ab April nimmt die Distanz der gemeldeten Ausbrüche tendenziell ab. Detailbeschreibung im Kapitel "Situation in Europa".
Abbildung HPAI-Distanz: Distanz der im ADIS gemeldeten HPAI-Ausbrüche zur österreichischen Staatsgrenze im Zeitraum von 01.08.2023 bis 31.07.2024 (Stichtag: 05.08.2024).

Folgen für Österreich

Da in Österreich längere Zeit keine HPAI-Nachweise erfolgten und auch europaweit nur noch vereinzelte Ausbrüche gemeldet werden, wurden mit 04. Juni 2024 durch die 4. Novelle 2023 der Geflügelpest-Verordnung auch die Gebiete mit erhöhtem Geflügelpest-Risiko aufgehoben. Gebiete mit stark erhöhtem Geflügelpest-Risiko wurden bereits am 18. April 2024 aufgehoben.

Das europaweite AI-Überwachungsprogramm besteht aus einem aktiven Teil (Nutzgeflügel) und einem passiven Teil (Wildvögel). Im Rahmen von Verdachtsfällen, Abklärungs- und Ausschlussuntersuchungen werden zusätzlich weitere Proben von Geflügelbetrieben und Hobbyhaltungen auf das Vorkommen von aviären Influenza Viren mittels PCR untersucht. Tot aufgefundene oder verendende Wasser- und Greifvögel müssen unmittelbar der Bezirksverwaltungsbehörde gemeldet und im Nationalen Referenzlabor für Aviäre Influenza (AGES IVET Mödling) untersucht werden, damit frühzeitig entsprechende Maßnahmen getroffen werden können.

Im Rahmen eines europaweiten Projekts wird 2024 von Österreich in Kooperation mit Deutschland und der Schweiz eine aktive Überwachung bei Wildvögeln am Bodensee gestartet.

Geflügelbetriebe, Zoo- und Hobbyhaltungen sollten weiterhin mit erhöhter Sorgfalt Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen umsetzen. Direkte oder indirekte Kontakte zu Wildvögeln stellen ein potenzielles Risiko einer Übertragung dar und sollten konsequent verhindert werden. Mit der “AI-Risikoampel” oder dem Online-Fragebogen “Biocheck” stehen kostenlose und anonyme Möglichkeiten zur Überprüfung des Status der Biosicherheit zur Verfügung. Die AGES stellt zur Veranschaulichung der notwendigen Maßnahmen beim Betreten und Verlassen von Seuchen(-verdächtigen) Betrieben ein Video für die zuständigen Personen und andere Interessierte zur Verfügung. Für Hobby- und Kleinhaltungen hat die AGES in einem Infoblatt die wichtigsten Informationen über die HPAI zusammengefasst.

Jede Geflügelhaltung ist der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde zu melden.

Kommentar

Während sich die Seuchenlage in Europa derzeit deutlich entspannt hat, erfolgen in den USA seit März weltweit erstmalig Nachweise von Influenza A(H5N1) bei Rindern. Mit Stand 06. August sind 179 Betriebe in 13 Bundesstaaten betroffen (USDA Situation update). In 4 Fällen kam es zudem zu einer Übertragung auf Menschen, die engen Kontakt zu den infizierten Rindern hatten (CDC). Eine Mensch-zu-Mensch Übertragung erfolgte bisher nicht. In Proben von pasteurisierter Milch aus dem Einzelhandel wurde das Virusgenom nachgewiesen. Infektiös sind die Viren nach der Pasteurisierung jedoch nicht mehr (FDA). Die in den USA nachgewiesenen Influenza A(H5N1) Viren gehören zu der Linie 2.3.4.4b, die auch in Europa vorkommt, unterscheiden sich jedoch genotypisch. Der in den USA identifizierte Genotyp B3.13 wurde in Europa bislang nicht nachgewiesen, und es gibt auch keine gemeldeten Ausbrüche oder direkten Nachweise bei Rindern oder Milchprodukten in Europa. Die FAO hat aktuell Informationen zum Vorkommen von Influenza A(H5N1) in den USA (Hintergründe, mögliche Auswirkungen, Empfehlungen) veröffentlicht (FAO).

Der Nachweis von HPAI A(H5N1) Virus bei Rindern beschränkt sich derzeit auf die USA. Das Risiko einer Infektion mit Influenza A(H5N1) Virus wird für die Bevölkerung weiterhin als gering bewertet, für Personen mit Kontakt zu infizierten Tieren oder kontaminierter Umgebung als gering bis mäßig (FAO/WHO/WOAH). International wurden in den vergangenen Jahren Infektionen mit Influenza A-Virus verschiedener Subtypen beim Menschen gemeldet (EFSA, ECDC, CDC).

Bei Influenza A Viren muss immer mit dem Entstehen neuer Virusvarianten durch Genveränderungen und dem Austausch von genetischem Material gerechnet werden. Die Situation wird daher fortlaufend evaluiert, die Überwachung bei Vögeln, Säugetieren und Menschen verstärkt, und Maßnahmen zur Epidemievorsorge werden getroffen.

Quellen

ADIS, RIS, EFSA, EURL, USDA, CDC, FDA, FAO, FAO/WHO/WOAH, ECDC, CDC

Im Berichtzeitraum (Stichtag: 05.08.2024) wurden in das ADIS 10 Rabies (Tollwut)-Ausbrüche gemeldet (Vormonat 29 Ausbrüche). Alle Nachweise erfolgten in bereits bekannten Tollwut-Gebieten. Ein Ausbruch in Moldawien (ein Hund) wurde aus dem Grenzgebiet zur Ukraine gemeldet. Polen meldete einen Ausbruch bei einer Katze im Osten des Landes. Drei Ausbrüche (ein Rind, ein Hund und ein Fuchs) wurden in Rumänien gemeldet. Die Türkei meldete vier Ausbrüche bei Rindern im Osten des Landes. Ein Ausbruch in Ungarn (ein Fuchs) wurde aus dem Grenzgebiet zur Slowakei und zur Ukraine gemeldet. Für einen Überblick über die letzten drei Monate siehe Tabelle RABIES-Ausbrüche.

Das Risiko für Österreich wird aktuell als gering eingestuft.

Tabelle RABIES-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten RABIES-Ausbrüche im Zeitraum von 01.05.2024 bis 31.07.2024 (Stichtag: 05.08.2024).
Mai Jun Jul
Türkei 13 25 4
Rumänien 1 3 3
Moldawien 2 1 1
Polen 0 0 1
Ungarn 0 0 1
GESAMT 16 29 10

Kommentar

Eines der größten Risiken der Wiedereinschleppung von Tollwut in eine tollwutfreie Population ist das Einbringen von nicht geimpften Tieren aus Ländern mit endemischer Tollwut. Die Überwachungsmaßnahmen sollten darauf abzielen, die illegale Einfuhr von nicht geimpften oder erkrankten Heimtieren (Hunde/Katzen) zu verhindern.

Österreich wurde 2008 für frei von terrestrischer Tollwut erklärt. Der letzte Ausbruch mit einem Feldvirus wurde 2002 bei Füchsen in Kärnten detektiert. Die Zirkulation des Tollwutvirus in der österreichischen Hundepopulation ist bereits seit 1950 erloschen. Die Fledermaustollwut ist ein eigenständiges Infektionsgeschehen und steht nicht mit der terrestrischen Tollwut in Zusammenhang. Im September 2023 wurde erstmals auch in Österreich Fledermaustollwut bei einer Breitflügelfledermaus nachgewiesen. Eine Übertragung von Fledermaustollwut auf andere Tierarten bzw. auf den Menschen ist extrem selten und konnte in Österreich bis dato auch nicht festgestellt werden. Weitere Informationen über Tollwut finden Sie hier.

Quellen

ADIS


Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen.

West Nil Virus

Im Berichtszeitraum (Stichtag: 05.08.2024) wurden 20 WNV-Ausbrüche bei Tieren (Vormonat 4 Ausbrüche) in das ADIS gemeldet. Die Anzahl der WNV-Ausbrüche hat in den letzten drei Monate deutlich zugenommen (siehe Tabelle WNV-Ausbrüche). In der EU/EAA sind die WNV- Fälle bei Pferden und Vögeln meldepflichtig.

Das Risiko für Österreich wird als hoch eingeschätzt.

Vögel

Bei Vögeln wurden im Juli 11 WNV-Ausbrüche gemeldet (2 im Vormonat). Die meisten Meldungen kamen aus Italien (7), wo das Virus vor allem bei Elstern nachgewiesen wurde, gefolgt von Deutschland (3) und Österreich (1).

Am 31. Juli wurde der Nachweis des West Nil Virus Linie 2 (WNV-2) bei einer Nebelkrähe im Bezirk Eisenstadt-Umgebung in Burgenland bestätigt.

Außerhalb des Berichtzeitraums (Stichtag: 05.08.2024) wurde WNV-2 bei einer Blaumeise und einer Krähe in Wien, und bei einer verendet aufgefundenen Elster in Orth an der Donau in Niederösterreich nachgewiesen.

Pferde

Bei Pferden wurden im Juli 9 WNV-Ausbrüche gemeldet (2 im Vormonat). Meldungen kamen aus Spanien (6), Frankreich (2) und Italien (1).

Außerhalb des Berichtzeitraums (Stichtag: 05.08.2024) wurde WNV bei einem Pferd in Wien, bei einem Pferd im Bezirk Neusiedl am See im Burgendland und bei einem Pferd im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich nachgewiesen. Alle 3 Pferde zeigten neurologische Symptome, eines musste eingeschläfert werden.

Der Nachweis von WNV in Österreich erfolgte in diesem Jahr fast zwei Monate früher als im Vorjahr (Erster Fall 2023: Ende September bei einem Uhu in Wien).

Menschen

Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) erstellt einen monatlichen Bericht über die gemeldeten Ausbrüche bei Menschen, Vögeln und Pferden. Das ECDC geht von einer Übertragungssaison von Juni bis November aus. Seit Beginn der Übertragungssaison 2024 und bis zum 31. Juli 2024 wurden insgesamt 69 Fälle von WNV-Infektionen beim Menschen in acht EU-Ländern (Griechenland, Italien, Spanien, Österreich, Ungarn, Serbien, Frankreich und Rumänien) gemeldet, davon 8 Todesfälle. In Österreich wurden 2 WNV-Infektionen beim Menschen (asymptomatischen Blutspender) in der Region Wiener Umland Nordteil und Südteil festgestellt.

Italien führt einen nationalen integrierten Überwachungsplan für das West-Nil-Virus bei Vögeln, Pferden, Stechmücken und Menschen durch. Im Rahmen dieses Plans wurde die Zirkulation des Virus in 6 Regionen nachgewiesen: Lombardei, Venetien, Friaul-Julisch-Venetien, Emilia Romagna, Abruzzen und Apulien.

Einen Überblick über die WNV-Infektionen bei Menschen, Pferden und Vögeln in der EU und den EU-Nachbarländern erhalten Sie auf der interaktiven Karte des ECDC.

Weitere Informationen zur Vorbeugung einer Infektion sowie eine Karte mit der räumlichen Verteilung der WNV-Nachweise in Österreich finden Sie auf der Homepage der AGES.

Tabelle WNV-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten WNV-Ausbrüche für Vogel (VO), Equid (EQ) im Zeitraum von 01.05.2024 bis 31.07.2024 (Stichtag: 05.08.2024).
Mai
Juni
Juli
VO EQ VO EQ VO EQ
Italien 1 0 1 0 7 1
Spanien 0 0 0 0 0 6
Frankreich 0 0 1 2 0 2
Deutschland 0 0 0 0 3 0
Österreich 0 0 0 0 1 0
GESAMT 1 0 2 2 11 9

Quellen

ADIS, ECDC, ISS, ECDC


Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.

Epizootische Hämorrhagie

Im Berichtszeitraum Juli 2024 wurden in Europa 23 Ausbrüche der EHD bei Rindern im ADIS bestätigt. Betroffen waren Portugal mit 15 Ausbrüchen in den Regionen Vila Real und Bragança im Norden des Landes und Spanien mit 8 Ausbrüchen in den Regionen Kastilien-La Mancha, Baskenland, Kastilien und León, Katalonien und Galicien. Im Vormonat Juni bestätigte Spanien zwei Ausbrüche von EHD. Folglich ist es zu einem starken Anstieg der EHD-Ausbrüche innerhalb des Berichtszeitraum Juli 2024 gekommen.

Das Risiko für Österreich wird aktuell als gering eingestuft.

Tabelle EHD-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten EHD-Ausbrüche für Rind (RI), Cervid (CE), Sonstige (SO) im Zeitraum von 01.05.2024 bis 31.07.2024 (Stichtag: 05.08.2024).
Mai
Juni
Juli
RI CE SO RI CE SO RI CE SO
Portugal 1 0 0 0 0 0 15 0 0
Spanien 1 0 0 2 0 0 8 0 0
GESAMT 2 0 0 2 0 0 23 0 0

Kommentar

Die Epizootische Hämorrhagie ist eine Viruserkrankung wildlebender und domestizierter Wiederkäuer sowie Kameliden. Auslöser ist ein mit dem Virus der Blauzungenkrankheit verwandtes Virus (EHDV). Die Übertragung erfolgt über den Stich/Biss von Insekten (Gnitzen). In gemäßigten Zonen erfolgt daher eine Infektion üblicherweise im Spätsommer/Herbst. Menschen sind von der Erkrankung nicht betroffen. Seit 2022 tritt die EHD auch in Europa auf. In Österreich ist die EHD bisher noch nicht vorgekommen. Die EHD ist eine wichtige Differentialdiagnose zur Blauzungenkrankheit bei Hirschen und Rindern. Schafe und Ziegen erkranken üblicherweise nicht nach einer EHDV-Infektion. Die AGES hat Verfahren zur virologischen und serologischen Diagnostik der Erkrankung etabliert, da aufgrund der unspezifischen Symptomatik eine labordiagnostische Abklärung unerlässlich ist

Quellen

ADIS


Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist mittel. Erhöhte Aufmerksamkeit ist angezeigt.

Blauzungenkrankheit

Im Berichtszeitraum Juli 2024 (Stichtag: 05.08.2024) wurde ein Ausbruch von BT beim Rind aus Deutschland im Bundesland Hessen (BT Serotyp 3) in das ADIS gemeldet. Im Vormonat Juni erfolgte die Meldung von einem Ausbruch beim Schaf aus Spanien (BT Serotyp 8) und im Monat Mai von einem Ausbruch beim Rind aus Deutschland (BT Serotyp 3). Nach dem Berichtszeitraum im August (Stichtag: 07.08.2024) erfolgten weitere Meldungen von BT aus Andorra (BT Serotyp 8), Luxemburg (BT Serotyp 3) und dem Norden von Frankreich (BT Serotyp 3), was darauf hinweist, dass sich das BT-Virus weiter auch in derzeit seuchenfreie Gebiete ausbreitet.

Zu beachten ist hierbei, dass eine Meldung eines BT-Ausbruchs in das ADIS nur erfolgt, sofern es sich um einen Primär- oder Sekundärausbruch in einem seuchenfreien Mitgliedsstaat, einer seuchenfreien Zone oder einem seuchenfreien Kompartiment handelt. BT-Ausbrüche in NICHT-seuchenfreien Gebieten werden von den Mitgliedsstaaten hingegen in einem jährlichen Bericht an die Kommission und die übrigen Mitgliedsstatten gemeldet und sind somit zum Stichtag der Datenabfrage im ADIS nicht dargestellt. Aus diesem Grund kann die Anzahl an BT-Ausbrüchen/Fällen in einem Mitgliedsstaat im Abfragezeitraum wesentlich höher sein als dargestellt. Eine Karte und Tabelle der Mitgliedsstaaten, Zonen und Gebieten mit dem Status seuchenfrei sowie weitere Informationen der Europäischen Kommission finden Sie hier. Detaillierte Informationen über den aktuellen Stand der BT in Deutschland ist hier zu finden.

In den Jahren 2008 und 2009 traten die ersten BT-Ausbrüche (Serotyp 8) in Österreich auf. Im Zuge eines Seuchenzuges in Südosteuropa wurde 2015 und 2016 auch BTV Serotyp 4 in Österreich nachgewiesen. Seit 2017 wurde bundesweit kein weiterer BT-Ausbruch mehr festgestellt und 2018 wurden sämtliche BTV-4 Restriktionszonen aufgehoben. Österreich hat seit dem 15.04.2021 den Status „seuchenfrei“ gemäß der Durchführungsverordnung (EU) 2021/620.

Ein amtliches Impfprogramm gegen BT wird aktuell in Österreich nicht durchgeführt. Auf freiwilliger Basis und Kosten der Tierhalter:innen ist eine Impfung gegen die Serotypen 1, 2, 4 oder 8 amtlich gestattet und ein inaktivierter Impfstoff ist zugelassen. Für den Serotyp 3 gibt es derzeit drei inaktivierte Impfstoffe mit einer Notfallzulassung in anderen EU-Ländern. Sie wurden durch die Novelle 2024 in die Tierimpfstoffanwendungsverordnung aufgenommen, wodurch eine Anwendung in Österreich möglich ist. Die Vorgaben des Tiergesundheitsgesetzes und der Bluetongue-Bekämpfungs-Verordnung sind bei Impfungen gegen alle genannten Serotypen einzuhalten.

Das Risiko für Österreich wird als mittel eingestuft. Weitere Informationen über die Blauzungenkrankheit finden Sie hier.

Tabelle BT-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten BT-Ausbrüche im Zeitraum von 01.05.2024 bis 31.07.2024 (Stichtag: 05.08.2024).
Mai Jun Jul
Deutschland 1 0 1
Spanien 0 1 0
GESAMT 1 1 1
| Lesezeit 1 min
Tierseuchenradar



Aktualisiert: 08.09.2023

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