Arizonose

Salmonella arizonae

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Steckbrief

Die Arizonose ist eine Geflügel-Krankheit, die durch Salmonella enterica subspecies arizonae verursacht wird. Diese Salmonellen zeigen eine hohe Spezifität für Geflügel und Reptilien mit möglichen hohen wirtschaftlichen Verlusten in der Putenproduktion. S. arizonae verursacht in der Regel kaum Symptome bei Säugetieren.

Vorkommen

Weltweit

Wirtstiere

Geflügel, besonders Puten, anderen Vogelarten und Reptilien

Infektionsweg

Als Reservoir gelten wilde Truthühner und in warmen Regionen unterschiedliche Reptilienarten. Infektionen beim Hausgeflügel werden vor allem mit einem Eintrag über Futter oder über eine kontaminierte Produktionsumgebung in Zusammenhang gebracht.

Inkubationszeit

Experimentell wurde nachgewiesen, dass Salmonella arizonae innerhalb weniger Stunden nach Exposition über den Darm ausgeschieden wird und somit Küken im Brüter über infizierte Eier unmittelbar angesteckt werden können.

Symptomatik

Bei Infektion von Bruteiern/Küken sind akute Septikämie mit verminderte Schlupfraten, Schlupf lebensschwacher Küken, Mortalität von 10 % bis 50 % in den ersten Lebenswochen vorherrschend, oder die Küken zeigen Hornhauttrübungen bzw. unspezifische Symptome wie verminderte Futteraufnahme, Bewegungsstörungen, Durchfall und Krämpfe. Adulte Tiere, die latent infiziert sein können, zeigen unspezifische Symptomatik wie Leistungsabfall, Durchfall und Schwäche.

Therapie

Grundlage der Bekämpfung sind die Erkennung und Ausmerzung von Salmonellenträgern, eine rigorose Nagerbekämpfung und Biosicherheitsmaßnahmen.

Vorbeugung

Aufbau und Erhaltung erregerfreier Bestände

Situation in Österreich

Durch konsequente Bekämpfung wurde die Arizonose in der EU und in Österreich zurückgedrängt und es traten in den vergangenen Jahren nur vereinzelt Fälle auf. Das Auftreten von Salmonella arizonae bei Geflügel ist in Österreich nach der Geflügelhygieneverordnung 2007 meldepflichtig.

Fachinformation

Die Arizonose wird durch Salmonella enterica subspecies arizonae (vor allem Serotyp O18:Z4,Z23 und O18:Z4,Z32) verursacht, gram-negative, bewegliche Stäbchenbakterien aus der Familie der Enterobacteriacae. Empfänglich sind vor allem junge Puten, aber es sind auch in anderen Vogelarten Infektionen nachgewiesen worden (Hühner, Enten, Kanarienvögel, Sittiche und Wildvögel). Bei der Arizonose kommt es bei vertikaler Übertragung von infizierten Elterntieren auf Bruteier zu verminderten Schlupfraten (bis 70 %) und zum Schlupf lebensschwacher Küken. Der Dottersack bildet sich verzögert zurück, es treten akute septikämische Infektionen bei Putenküken bis zur 3. bis 5. Lebenswoche auf. Die Mortalität schwankt in den ersten Lebenswochen zwischen 10 % und 50 %, Küken können in Folge einer Hornhauttrübung und Exsudatansammlung im Auge erblinden.

Eine Infektion mit Salmonella arizonae kann bei älteren Tieren zu dauerhafter intestinaler Besiedelung mit intermittierender Ausscheidung führen, was eine Kontamination von Bruteiern und entsprechende Infektionen von schlüpfenden Küken zur Folge hat. Adulte Puten zeigen unspezifische Symptome wie Legeleistungsabfall und verminderte Futteraufnahme. Im Zuge der Infektion kann Salmonella arizonae Ovarien und Ovidukt besiedeln, was zur Produktion von infizierten Küken führt. Andere Vogelarten und Reptilien sind in der Regel subklinisch infiziert.

In der Pathologie werden bei Küken persistierende Dottersäcke, trübe Cornea, vergrößerte blasse Leber und Milz mit hellen Herden sowie fibrinöse Serositis mit einer hohen Bakterienbelastung von Dottersack, Meningen, Augen und Ohren beobachtet.

Diagnostik

Für die definitive Abklärung ist die bakteriologische Isolierung nach ISO 6579, Annex D mit selektiven Anreicherungsmedien aus Organproben (Leber, Milz, Dottersack, Caecum) und Umgebungsproben durchzuführen.

Kontakt

Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling

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Aktualisiert: 26.08.2024