SHARP - Strengthened International Health Regulations and Preparedness in the EU

Zusammenfassung

Im Rahmen des Projekts SHARP wurden die EU-Länder darin gestärkt, biologische Krankheitsausbrüche, chemische Kontaminationen sowie umweltbedingte und unbekannte Bedrohungen der menschlichen Gesundheit zu verhindern, aufzudecken und darauf zu reagieren.

Projektbeschreibung

Die Bereitschaft zur Bewältigung von gesundheitlichen Notfällen ist in ganz Europa auf einem hohen Niveau. Allerdings gibt es bei der Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten bzw. restlichen europäischen Ländern Ausbaubedarf. Bereits im Jahr 2002 hatte die SARS-Epidemie gezeigt, dass die Länder auf neue Bedrohungen weitgehend individuell reagierten. EU-weite gemeinsame Maßnahmen wurden nicht ergriffen. Es hat sich verdeutlicht, dass die gemeinsamen Anstrengungen der EU verstärkt werden müssen. Daher wurde das Projekt SHARP ins Leben gerufen, um den EU-Gesundheitssicherheitsrahmen gemäß Beschluss 1082/2013/EU über schwerwiegende grenzüberschreitende Gesundheitsbedrohungen zu verbessern und Probleme zu vermeiden, welche bereits vor dem Auftreten der COVID-19-Pandemie festgestellt wurden.

SHARP gliederte sich in mehrere Arbeitspakete, welche die Kernkapazitäten im Bereich der öffentlichen Gesundheit gemäß den IHR 2005 (International Health Regulations – Internationale Gesundheitsvorschriften) abdeckten. Die IHR sind völkerrechtlich bindende Vorschriften der Weltgesundheitsorganisation (WHO), um die grenzüberschreitende Ausbreitung von Krankheiten zu bekämpfen.

Ergebnisse

Im Rahmen des Projekts SHARP wurden folgende Ergebnisse erzielt:

  • Methodik, Instrumente und Empfehlungen zur Verbesserung der Umsetzung und Bewertung von IHR
  • Mustervereinbarung für die grenzüberschreitende, sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen Nachbarländern
  • Konsens über die Kernelemente eines multisektoralen Bereitschafts- und Reaktionsplans und der damit verbundenen Instrumente
  • EMERGE-Labornetzwerk für hochpathogene Bakterien und Viren
  • Leitfaden für die Verbesserung des Biorisikomanagements in europäischen Laboratorien (EBRM-Guidance Tool)
  • Methodik zur Bewertung des sektorübergreifenden Schulungsbedarfs zur Stärkung der IHR in den einzelnen Ländern
  • Schulungsinstrumente zur Stärkung der IHR, einschließlich Schulungsmaterial, Lehrpläne und Online-Plattform
  • Empfehlungen zur Einrichtung eines europäischen Chemielabornetzes, um auf ernste chemische Gesundheitsgefahren zu reagieren
  • Chemische Sicherheit und chemische Bedrohungen: SOPs für chemische Gesundheitsbedrohungen
  • Kartierung bestehender High Level Isolation Units, die sich mit seltenen oder neuen Infektionskrankheiten mit hohem Risikopotenzial befassen und Unterstützung bei Auftreten dieser Krankheiten bieten
  • Empfehlungen für die Umsetzung eines syndrombasierten klinischen Protokolls

Nutzen des Projekts

Ziel des Projekts SHARP war es, die Bereitschaft der Umsetzung der IHR-Kernkapazitäten zu fördern und die EU-Mitgliedstaaten bei der Entwicklung von Standardarbeitsanweisungen zu unterstützen. Unter anderem wurde die Koordinierung der EU-Mitgliedstaaten in Bezug auf verschiedene globale Initiativen verbessert und die Kernfunktionen von Labors des öffentlichen Gesundheitswesens gestärkt, um Systeme für die sichere Weiterleitung klinischer Proben zur Früherkennung und Überwachung von Ausbrüchen zu gewährleisten.

Projektdetails

Projekttitel: Strengthened International Health Regulations and Preparedness in the EU

Projektakronym: SHARP

Projektleitung: Finnish Institute for Health and Welfare

Projektleitung AGES: Dr. Bernhard Benka

Projektpartner: Insgesamt beteiligten sich 30 Länder (24 EU-Staaten, 3 EWR/EFTA-Staaten und 3 weitere europäische Staaten) an dem Projekt.

Finanzierung: EU Health Programme

Projektlaufzeit: 04.2019 – 09.2023

Weitere Informationen

Website des Projekts SHARP

Aktualisiert: 04.09.2024