DROST Machbarkeitsstudie: Methoden zur Bewertung von Trockenstresstoleranz in der Sortenwertprüfung (methods for evaluation of DROught Stress Tolerance in VCU testing)
DROST
Ausgangslage/Problemstellung
Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor Herausforderungen. Qualitätsweizen wird meist in trocknen Regionen Ostösterreichs angebaut, wo der Ertrag stark vom Wasserangebot abhängt. Auch Mais litt vermehrt unter Trockenstress und muss zunehmend bewässert werden. Zudem prognostizieren Klimamodelle für Österreich längere Dürrephasen, die den Anbau stark beeinträchtigen. Daher muss die österreichische Landwirtschaft effiziente Anpassungsmaßnahmen ergreifen.
Eine Lösung ist die Entwicklung von Sorten mit verbesserter Hitze- und Trockenheitstoleranz. Bisher müssen sich Landwirt:innen auf die Informationen von Firmenprospekten verlassen, da bis jetzt nur unzureichende Parameter erhoben werden und noch keine standardisierte Bewertung in der Sortenwertprüfung stattfindet. Derzeit verbleibt der Ertrag in Regionen mit wenig Niederschlag als alleinige Orientierung für Trockenstresstoleranz, ein präziser Indikator fehlt. Um eine aussagekräftige Bewertung der Trockenresistenz vornehmen zu können, bedarf es geeigneter Methoden. Ziel ist es deshalb, verfügbare, innovative Methoden zu testen, um die Eignung für die Sortenwertprüfung zu evaluieren und eine nachhaltige Sortenprüfung zu etablieren.
Projektbeschreibung/Methodik
In dieser Machbarkeitsstudie werden folgende innovative Ansätze und Verfahren evaluiert:
- trockene Standorte und auch sogenannte "Rain-Out-Shelter" werden mit Bodensensoren ausgestattet, um das Ausmaß der Trockenheit genau zu erfassen
- moderne Phenotyping-Methoden mit Spezialkameras auf Drohnen und Nahinfrarotspektroskopie-Handmessgeräten
- Analyse von sogenannten "Heat-Shock"-Proteinen und wichtigen Stoffwechsel-Enzymen mittels modernen Proteomik-Verfahren
- intensive multivariate Datenanalyse, Validierung mit Satellitendaten
Dieses multidisziplinäre Konzept ermöglicht es, die Auswirkungen des Wassermangels auf die Stoffwechselaktivität der Pflanzen, Qualität und Ertragsleistung genau zu erfassen. Erst durch die gewonnenen Erkenntnisse können Rückschlüsse gezogen werden, wie sich die einzelnen Sorten bei Trockenstress verhalten und darauf reagieren. Zudem können wichtige Informationen wie Wasserrückhaltevermögen zu AGES-Standorten gewonnen und wichtige Kompetenzen erweitert werden, wodurch die Sortenwertprüfung in Österreich optimiert wird.
Die in der Machbarkeitsstudie gewonnenen Daten werden dazu benutzt, die geeignetsten Verfahren für die Sortenprüfung zu evaluieren. Eine abschließende Bewertung mit einer SWOT-Analyse wird Empfehlungen für eine spätere Umsetzung in der Sortenwertprüfung liefern, um kosteneffizient eine präzise Bewertung vornehmen zu können.
Hier besteht dringender Handlungsbedarf, auch angesichts der europäischen Bestrebungen die Sortenwertprüfung, um Nachhaltigkeitskriterien zu erweitern. Moderne und innovative Verfahren zur Beurteilung der Trockenresistenz innerhalb der Sortenwertprüfung können einen wichtigen Beitrag zur Klimawandelanpassung liefern und die österreichische Landwirtschaft fit für die Zukunft machen. Dadurch wird auch die Ernährungssicherung und die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Landwirtschaft verbessert.